In einem ausführlichen Vorwort und einer Einleitung führt der A. in die Thematik und den Untersuchungsgegenstand ein. Im Anschluss wird der Forschungsstand zu den Ursprüngen und der Baugeschichte der Hildesheimer St. Michaeliskirche sowie zur Bedeutung des dortigen Bischofs Bernward vorgestellt und z.T. kritisch hinterleuchtet. Die folgenden Abschnitte befassen sich (unter besonderer Zuhilfenahme der
Vita Bernwardi des Thangmar, der beiden «Testamente» Bernwards sowie der
Annales Hildesheimenses) mit der Gründung und Entwicklung des Klosters St. Michael, mit dem Baubeginn der Michaeliskirche, der Grundsteinlegung sowie der Weihe und mit der Bedeutung und dem Wirken von Goderam, dem ersten Abt von St. Michael. Unter architektonischen und baugeschichtlichen Aspekten beleuchtet der A. die Bauformen sowie die Vorbilder für die Hildesheimer Michaeliskirche. Hierbei wird im Besonderen die Vorbildfunktion u.a. des Kölner Doms, des Bamberger Doms sowie der Klosterkirche Reichenau-Mittelzell herausgehoben. Ein letzter Abschnitt widmet sich ausführlich der Bedeutung und Funktion Bernwards bei der Planung und Errichtung der Michaeliskirche, auch vor dem Hintergrund der Funktion als Grablege und memoria-Ort Bernwards. Hierzu skizziert der Vf. die Biographie, die Erziehung und Ausbildung sowie die Interessen und bautechnischen Kenntnisse Bernwards. Nicht unberücksichtigt bleiben dabei die Reisetätigkeit Bernwards und seine Funktion als Hofschreiber und Erzieher Kaiser Ottos III. Den baulichen Sachverstand anderer Kleriker und deren Anteil an der Umsetzung von Kirchenbauten vergleichend, listet der A. einige Beispiele auf: u.a. Ebf. Thiemo von Salzburg (
Passio Thiemonis archiep. Salisburgensis), Bf. Benno II. von Osnabrück (
Vita Bennonis II ep. des Norbert, Abtes des Klosters Iburg), Abt Wilhelm von Hirsau (
Chronicon des Abtes Berthold von Zwiefalten), Bf. Aethelwold von Winchester (
Vita s. Adelwoldi Wintoniensis ep. et conf. des Wulfstan von Winchester), Abt Ansteus von St. Arnulf in Metz (
Vita Iohannis abb. Gorziensis des Abtes Johannes v. St. Arnulf), Abt Sturm (
Vita Sturmi des Eigil von Fulda), Bf. Godehard von Hildesheim (
Vita Godehardi ep. Hildesheimensis, vita prior, des Wolfhere), Abt Herluin von Bec (
Historiae Northmannorum des Wilhelm von Jumièges), Hugo von Lacy, Abt des Klosters Selby (
Historia Salebiensis monasterii), Bf. Agericus von Verdun (
Vita Agerici ep. Virdunensis), Abt Erenbert von Waulsort (
Historia Walciodorensis monasterii), Abt Notker von St. Gallen (? 975;
Casus s. Galli des Ekkehard IV.), Kunibert, Abt von Altaich (
Casus s. Galli), Bf. Salomo von Konstanz (
Casus s. Galli), Bf. Gebhard von Konstanz (
Vita Gebehardi episcopi Constantiensis), Bozetechus, Abt des Klosters Sazawa (
Chronica Boemorum Cosmae Pragensis), Bf. Wilfrid von Hexham und Ripon (
Gesta pontificum Anglorum des Wilhelm von Malmesbury) und Ebf. Bezelin/Alebrand von Bremen (
Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum des Adam von Bremen). Eigene Kapitel beschreiben die Motivation und den Anlass für die Kirchenstiftung Bernwards, die Bedeutung von Zahl und Geometrie bei der Planung und Durchführung eines Kirchenbaus, das Bemühen Bernwards um Reliquien sowie die Funktion einer Kirche als Bedeutungsträger. Eine Zusammenfassung, eine Übersicht der abgekürzt zitierten Literatur sowie der Anmerkungsapparat beschließen den Band. (Michael Bachmann)
Riduci