In einem ersten Schritt beleuchtet der A. die Bedeutung des Maimonides für die mittelalterliche Medizingeschichte und stellt kurz seine medizinischen Werke (wie die Aphorismensammlung, das
Regimen sanitatis sowie die
Dissertationes) vor. Anschließend befasst sich der Vf. mit den lateinischen Übersetzungen der medizinischen Schriften des Maimonides und versucht das Leben und Wirken der Übersetzer wie Armengaud Blaise sowie eines Johannes (v. Capua?) zu nachzuzeichnen. Es wird herausgearbeitet, dass Armengaud den Asthma-Traktat und
De venenis des Maimonides in jedem Fall übertragen hat sowie die Übersetzung von
De hemorrhoidibus (im Turiner Kodex, BN, I. III. 35: a. 1469) zugeschrieben wird. Für Johannes v. Capua skizziert der A. die nicht unstrittige Überlieferungslage und problematische Zuschreibung von Übertragungen der Werke des Maimonides. Für
De coitu und die Aphorismensammlung werden keine handschriftlichen Belege für die Übersetzungstätigkeit des Johannes gefunden. Im Gegensatz dazu hält der Vf. für möglich und z. T. auch wahrscheinlich, dass dieser das
Regimen sanitatis (mit einem brieflichen Anhang
De causis accidencium),
De venenis sowie
De hemorhoidibus übertragen hat. In einer Appendix («Synopsis Prefationum Iohanni de Capua», S. 353) wird die
Prefatio interpretis libri Albenzoar auf der Basis der Handschriften Paris, BNF, lat. 6948, n.a. lat. 1399, Wien, ÖNB, 2280, ediert und der synoptische Abdruck der
Prefatio interpretis Kelila (
Pancatantra) sowie der
Prefatio interpretis operum Rabbi Moysis (aus modernen Editionen) gegenübergestellt. (Michael Bachmann)
Riduci